Auf den ersten Blick keine einfache Kombination: zarter weißer Spargel und schwammig-fetttriefende Auberginen (entschuldigt bitte, ihr rundlichen violetten Südländer). Als Carpaccio ist die Eierfrucht aber eine mehr als gelungene Ergänzung zum schlaksigen Edelspross. Und so geht’s: den Spargel schälen und in wenig Wasser bissfest garen. Die Auberginen in dünne Scheiben schneiden. Diese in wenig Öl so lange braten, bis sie weich und gebräunt sind. Salzen und pfeffern. Auberginenscheiben auf einem Teller anrichten. Ein wenig Sauce Hollandaise in die Mitte geben und den Spargel darauf platzieren.

Die Akeleiblüten habe ich nur für’s Foto wegen der violetten Farbe auf‘ den Teller gelegt – bitte nicht nachmachen oder essen, denn die Akelei ist giftig. Ein anderer Name der Akelei lautet Elfenschuh und wirklich: sie tanzen auf ihren langen Stängeln im Wind und leuchten in den schönsten Tönen von Zartrosa bis Dunkellila.

Im Mittelalter waren die Akeleien sehr beliebt. Hildegard von Bingen beschrieb ihre Heilkraft unter anderem bei Erkrankungen von Leber und Milz, bei Gelbsucht, Wassersucht und als Heilmittel bei Wunden. Auch Zauberkraft und Impotenz sollten Akeleien brechen können. Nicht umsonst heißt  die Akelei wohl deshalb auch „Venuswagen“. Die Engländer nennen die Akelei „Columbine flower“, also Taubenblume – wohl weil eines der Blütenblätter einer Taube ähnelt. Ich finde den Namen „Fünf Vögerl zusammen“, der aus der Oststeiermark stammt, am schönsten…